Sonntag, 23. November 2014

Wie der Vater, so der Nachwuchs

Immer nur für den Nachwuchs zu nähen, ist irgendwie langweilig. Und ein schlechtes Gewissen habe ich auch. So freut es mich, dass ich es geschafft habe den Papa zu einer Beanie und einem passenden Loop breitzuschlagen ;-)




Natürlich gabs aus den kleinen Resten eine passende Beanie für den Nachwuchs. Ich konnte nicht widerstehen. Wenn die beiden so spazieren gehen, sieht es einfach nur cool aus - so im Partnerlook.

Für den Übergang

Lange habe ich überlegt, ob ich einen Kleinkindoverall nähen soll oder nicht. Dagegen sprachen vor allem die Kosten für Fleece und einen entsprechenden Jersey fürs Innenfutter. Also habe ich eine Fleecedecke beim KiK gekauft (Ja, ich weiß! Wie kann ich diese Textilkette nur unterstützen?!) und einen etwas günstigeren Jersey bei DaWanda bestellt. Herausgekommen ist dieser niedliche Kuschelanzug nach einem Schnitt von Farbenmix. Obwohl es sich nur um eine Kunstfaser handelt, hält der Anzug erstaunlich warm. Wichtig war uns nicht, dass wir einen winterfesten Anzug haben (den haben wir nämlich schon), sondern eine kuschelige Lösung zwischen Skianzug und Regenjacke. Wir haben sie gefunden. Der Anzug fällt sehr weit und groß aus (ist von Farbenmix auch so angekündigt), aber ich wollte es nicht riskieren eine Nummer kleiner zu nähen und dann isses nachher zu klein. Und dank des Bündchenstoffs rutschts an den Füßen nicht und die Ärmel kann man umkrempeln. Der Nachwuchs ist besonders von der Schaf-Applikation auf dem Rücken begeistert. ("Da - mäh - pchhhhh" - das Schaf hat die Augen zu und der Nachwuchs deutet dies als schlafen)






Habs mit etwas Herumprobieren sogar geschafft alle Nähte zu verstecken.
Da von der Decke noch ausreichend übrig war, bin ich nochmal zum Nautistore geflitzt und habe einen hellgrünen Jersey gekauft, um eine Fleecejacke (Schnitt: Schnabelinas Mini-JaWePu) für kurze Autofahrten zu machen. Und weil wir uns aktuell in der Käferphase befinden (jeder Käfer in jedem Buch wird entdeckt - und sei er noch so klein), gabs ein Käferband und Käferknöpfe dazu. Kind war hin und weg und musste immer wieder die Knöpfe anfassen und zeigen "da!".


Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, lege ich Wert darauf bereits vorhandene Stoffe auch aufzubrauchen. Manchmal ist das gar nicht so einfach und der Weg zu einem fertigen Stück voller Zweifel. Bei der folgenden Jacke (wieder Schnabelina) ging es mir darum Cordreste zu verbrauchen. Denn irgendwann ist das Kind so groß, dass der Stoff nicht mehr ausreicht, um z.B. eine Hose oder Ärmel usw. zu nähen. Also jetzt die Chance nutzen. Gesagt getan. Jacke geplant und zugeschnitten. Aber wirklich überzeugt war ich während des ganzen Nähens nicht. Zu starker Kontrast, zu bunte Farben und dann auch noch eine bunt gemusterte Innenkapuze, weil ich mich verschnitten hatte. *Seufz* Notgedrungen hab ich das gute Stück (unter den aufmunternden Worten meines Mannes) fertig gestellt und - ich finds gar nicht so schlecht! Kind war übrigens auch zufrieden. Wollte die Jacke anbehalten. Na dann - noch mal gut gegangen.

Habe mal wieder meine KamSnapZange heraus geholt.

Noch ein schneller Nachtrag: Eine Cordhose gabs oben drauf. Eigentlich war ich erkältet und sollte mich ausruhen. Aber eine zugeschnittene Hose mal eben zusammen nähen geht doch ganz schnell - oder? Naja... Habe doppelt so lange gebraucht wie sonst, denn krank ist eben krank. Nach der Fertigstellung musste ich mich dann entkräftet und fiebrig doch wieder auf die Couch fallen lassen. Aber vorenthalten wollte ich sie euch nicht. Eine neue Cord-Monkey-Pants nach Schnabelina.


Es geht eine Zipfelmütz' in unserm Kreis herum

In meiner Wollkiste schwirren noch das ein oder andere angefangene Wollknäuel herum. Nur was macht man daraus? Gerade, wenn die Farben nicht zusammen passen? Endlos viele Babysocken stricken? Langweilig. So habe ich mich schlussendlich breitschlagen lassen und doch eine Zipfelmütze (BabyDROPS 21-34) gestrickt. Wolle hatte ich noch von der Erstlingsgarnitur übrig. Und so sieht sie aus:

links der erste Versuch, rechts die zweite Version

Nachteil: Sie ist viiiieeeel zu klein. Die Anleitung fällt dann doch kleiner aus, als angegeben (obwohl ich in Kenntnis meiner engen Maschen eine Nummer größer gestrickt habe).

Nunja: Also Versuch Nr. 2. Passt gerade so (ist nun zwei Nummer größer gestrickt, als Kopfumfang angegeben) und kratzt dann wohl doch etwas (Ist eben reine Alpaca-Wolle. Nix mit Silk oder so). Schade.

Vorteil an der ganzen Aktion: Fast zwei Knäule weniger in der Wollkiste *Jeah*

Amigurumi


Da meine Oma aufgrund langer und schwerer Krankheit nicht mehr in der Lage ist, selbst Handarbeiten auszuführen, bat sie mich, mich großzügig an ihren gesammelten Wollvorräten zu bedienen. Das tat ich auch. Traurig, weil meine Oma selbst ihrem geliebten Hobby nicht mehr nachgehen konnte und auch freudig, weil Wolle durchaus teuer sein kann. Und was stellt man mit 30 Knäulen Wolle in den unterschiedlichsten Farben an? Richtig. Erst einmal nach Farben sortieren und sichten wie viel von was da ist. Und dann? Ja dann fiel mir eine Zeitschrift ein, die ich zum Thema Amigurumi bereits im März gekauft hatte. Zugegeben es ist keine super teure Baumwolle, die sich am besten dafür eignen würde, sondern hauptsächlich Polyacryl-Wolle. Aber zum Ausprobieren reichts allemal. Und die Ergebnisse lassen sich durchaus sehen.

Mein erstes Projekt: Drache, Ritter und Steckenpferd. Mein erstes Amigurumi-Projekt und ich bin richtig stolz auf mich, dass zwischen der Vorlage und meinem Ergebnis tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Am meisten Spaß macht es dem Nachwuchs den Helm abzurupfen und dann sucht er sich ein "Opfer", das den Helm dann wieder aufsetzen muss. So geht das dann: Auf und ab - auf und ab - auf und ab usw.




Mein zweites Projekt: Eulen. Eigentlich sollte die erste Eule für meine Oma sein. Leider hatte ich Probleme, die Augen entsprechend zu befestigen. Außerdem hat sich unser Nachwuchs unsterblich in diese kleine runde kartoffelähnliche Eule mit den schiefen Augen verliebt und so schwirrt sie jetzt bei uns herum. Die zweite Eule war dann für meine Oma und fand den Weg zu ihr und von ihr dann zur Enkelin einer Krankenschwester, die total auf Eulen abfährt. Meine Oma war wahnsinnig glücklich, dass sie ihr eine Freude bereiten konnte und verschenkte sie mit den Worten: "Ach, meine Enkelin macht mir noch mal eine neue." Ähm... Danke für das Kompliment, aber ich führe mittlerweile eine Handarbeitswarteliste... Mal schauen, wann es dazu kommt... Da meine Schwestern auch im Eulenfieber sind, häkle ich mir quasi einen Wolf - oder eine Eule - wie mans nimmt. Zwei weitere sind schon fertig (und werden heimlich vom Nachwuchs entführt), aber da liegen ja auch noch die Weihnachtsprojekte für Großeltern im Körbchen... Mein Tag hat eindeutig zu wenig Stunden.

Auf dem Weg zu Oma noch schnell ein Foto machen



Mein drittes Projekt: Eulengirlande. Meine Schwester ist berufsbedingt in eine andere Stadt gezogen. Leider :-( Und so wohne ich nach sechs gemeinsamen Jahren in einer Stadt familiär nur mit Mann und Kind in einer Stadt. Die nächste Familie ist mindestens 35km weit weg. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg mag eine halbe Stunde Autofahrt ja nicht ungewöhnlich sein, aber in M-V ist das irgendwie was anderes. Gerade wenn man spontan mal abends schwimmen gehen möchte, seinen Jahrestag im Kino verbringen will oder krank ist und Papa sich nicht frei nehmen kann. Leider ist die Situation nicht zu ändern, aber ich hatte die Chance ihr etwas kleines mitzugeben. Und so fand ich auf der Suche nach etwas "Euligem" (ja, sie ist auch eine der Süchtigen) diese Anleitung für eine Eulengirlande. Fand großen Anklang bei meiner Schwester und bei allen Gästen des Abschiedabends. Und bei meiner Mama. Ich glaube sie wünscht sich auch so eine. Hatte ich bereits erwähnt, dass mein Tag einfach zu wenig Stunden hat?!

Legeprobe - Kissenhülle oder lieber Girlande?

Augenprobe

Wackelaugen heraus suchen

Schnabel und Füße sticken

Augen aufkleben

Gruppenfoto

abhängen

Bildunterschrift hinzufügen

Mein viertes Projekt: Giraffen. Ich liebe Giraffen. Keine Ahnung warum. Ich finde sie einfach wunderschön. Da kam mir die nächste Anleitung aus der Amigurumi-Zeitschrift gerade recht und es entstand eine Giraffen-Mama und ein Giraffen-Baby. Für mehr reichten die Wollvorräte nicht. Als ich in mühevoller Kleinarbeit alle Teile zusammengenäht und Fäden vernäht hatte (eine echte Sysiphusarbeit bei der Babygiraffe), holte ich den Nachwuchs aus dem Bett und er schnappte sich *zack* die Giraffen. Küsste sie ab und verschwand in seinem Zimmer. Anscheinend habe ich da einen Nerv getroffen...


Hin ist hin

Mir hat eine neue Hose beim Waschen eine ganze Menge Kleidung verfärbt. Darunter etliche gekaufte, aber auch selbst genähte Unikate und Lieblingsstücke aus der Babyausstattung. Den Anblick erspare ich euch lieber. Aber ich bin ganz ehrlich: Es sind einige Tränen geflossen - über meine Leichtsinnigkeit das neue Kleidungsstück nicht separat zu waschen (was ich sonst immer tue) und über die unwiederbringlich verdorbenen Kleidungsstücke. Besonders traurig bin ich über eine Babystrickjacke (Lieblingsjacke), passend zu einer Latzhose und über den Raketenpulli. Der war sehr aufwändig und ist durch und durch fleckig. Wie Evelyn Hamann in einer ihrer "Geschichten aus dem Leben" passend sagt: "Hin ist hin".
Mit Wut im Bauch habe ich mich an die Nähmaschine gesetzt und zwei neue Pullis genäht. Vom Raketenstoff war gerade noch ausreichend da. Von dem tollen Webband leider nicht. Es entstanden so diese beiden Pullis:


Für den Elefantenpulli habe ich einen bereits genähten Pulli aufgeschnitten, weil er mir so gar nicht gefiel und einen neuen draus gemacht, der nun ständig im Einsatz ist. Meine Wut ist nun verflogen, aber ein bischen traurig bin ich immer noch. 

Kennt ihr so etwas? Ist euch so ein doofes Missgeschick auch schon mal passiert?

Tupfen, Tupfen, Tupfen

Wir haben nun unweigerlich Herbst und es regnet - immer mal wieder. Prinzipiell habe ich damit kein Problem. Im Gegenteil: Ich liebe Regen. Leider wird der Fahradkindersitz bei Regen aber auch nass und saugt sich so richtig schön voll. Da musste dann doch ein Regenverdeck her. Nach einer Anleitung von pattydoo habe ich aus einem Wachstuch einen ganz einfachen Überzug genäht:


Als kleinen Helfer habe ich mir nun endlich die Prym-Vario-Zange zugelegt. Was für ein Segen! Nieten und Druckknöpfe - zack - einfach drin. Das Leben kann so einfach sein ;-)

Auf den Wunsch einer kleinen Schwester gabs dann noch eine weitere Susie (ebenfalls nach einem Schnitt von pattydoo). In dem schönen Tupfenstoff ist sie ein richtiger Hingucker im tristen Novemberwetter.

Wolle, Wolle, Wolle

Gemeint ist nicht Wolfgang Petri, sondern das schöne, meist flauschige, fast immer wärmende Material in Fadenform, aus dem sich die unterschiedlichsten Dinge "formen" lassen. Ich habe es geschafft meine Stricknadeln zum Leben zu erwecken und in diesem Zusammenhang ein UFO (UnFertigesObjekt) beendet.

Handinnenfläche
Handrücken
Dieses Paar Handschuhe hatte ich mir schon lange herausgesucht und die Wolle dafür ebenfalls eine gfühlte Ewigkeit liegen. Beim Stricken stellte ich fest, dass die Handschuhe doch ganz schön eng wurden. Also habe ich kurz vor dem Ende des zweiten Handschuhs doch beide Handschuhe augeribbelt und von vorn angefangen. Das war eine Aktion. Aber nun sind sie endlich fertig  und ich freue mich, dass sie mir jetzt in der Übergangszeit zur Verfügung stehen. Und diese Farben sprechen ja wohl für sich selbst ;-)

Und weil ich grad so richtig schön in Fahrt war, habe ich mir gleich richtig schöne Wolle bestellt (Das war schon im Juni.... Die Rohfassung dieses Blogeintrags liegt schon eine Weile *asche auf mein Haupt*). Von meinem Geburtstag hatte ich noch zwei Gutscheine für meinen Lieblingswollladen Lanade und die Juni-Aktion kam mir da wie gerufen. Diesmal habe ich es gewagt und endlich Baby-Merino-Wolle bestellt. Wie soll ich es sagen? Mir fehlen die Worte. Sie ist.... Ein TRAUM! So etwas wunderbares weiches und geschmeidiges habe ich noch nicht verstrickt! Die Weste für den Nachwuchs strickte sich wie von allein (Modell: BabyDrops 21-8). Einziger Nachteil: Man sollte die Wolle etwas fester verstricken, weil sie beim Waschen "nachgibt". Da ich aber von Natur aus eher fest stricke, war das kein Problem. Dachte ich. Wie auch immer. In weiser Voraussicht habe ich die Weste in Größe 92 gestrickt und sie passt jetzt schon (Unser Nachwuchs trägt die 74). Merkwürdig, denn sie ist immer noch weich und kuschelig und sehr elastisch. Nunja.  Zufrieden bin ich trotzdem. Sehr selbst wie sie geworden ist:


Weil mir das Stricken so viel Freude bereitet, habe ich im Auftrag meiner Oma ein Paar Stulpen für eine meiner zahlreichen Großtanten gestrickt. Meine Oma wollte ihrer Schwester so gern einen schönen Schal und passende Stulpen schenken, kann aber selbst nicht mit einem Nadelspiel stricken. Also bot ich meine Dienste an und tadaa... Da sind sie:

Für kleine Prinzen und Prinzessinnen

Neben den Kleidungsstücken für den eigenen Nachwuchs, sind auch einige Teile für Kinder aus dem Freundes- und Bekanntenkreis entstanden.

Eine befreundete Familie hat Nachwuchs bekommen und ich konnte einfach nicht guten Gewissens etwas kaufen. Nein, da musste etwas selbstgenähtes her. Versteht sich doch von selbst. Oder?! Herausgekommen ist dieses süße Erstlingsset. Ein Glück nur, dass es unserem Nachwuchs zu klein ist. Sonst hätte ich es glatt behalten...



In unserem erweiterten Bekanntenkreis gibt es auch einige ganz kleine Pflegekinder, die mit nur sehr wenigen Kleidungsstücken ausgestattet in die Pflegefamilien gekommen sind. In diesem Zusammenhang wurde ich gefragt, ob ich nicht ein paar Bodys nähen könnte, damit die Kleinen etwas zum Anziehen haben. Dieser Anfrage bin ich sehr gern nachgekommen und habe die Stoffregale meiner Schwiegermutter durchstöbert, ob sich nicht etwas Passendes findet. Und tatsächlich sind diese süßen Teile dabei heraus gekommen: