Sonntag, 23. November 2014

Amigurumi


Da meine Oma aufgrund langer und schwerer Krankheit nicht mehr in der Lage ist, selbst Handarbeiten auszuführen, bat sie mich, mich großzügig an ihren gesammelten Wollvorräten zu bedienen. Das tat ich auch. Traurig, weil meine Oma selbst ihrem geliebten Hobby nicht mehr nachgehen konnte und auch freudig, weil Wolle durchaus teuer sein kann. Und was stellt man mit 30 Knäulen Wolle in den unterschiedlichsten Farben an? Richtig. Erst einmal nach Farben sortieren und sichten wie viel von was da ist. Und dann? Ja dann fiel mir eine Zeitschrift ein, die ich zum Thema Amigurumi bereits im März gekauft hatte. Zugegeben es ist keine super teure Baumwolle, die sich am besten dafür eignen würde, sondern hauptsächlich Polyacryl-Wolle. Aber zum Ausprobieren reichts allemal. Und die Ergebnisse lassen sich durchaus sehen.

Mein erstes Projekt: Drache, Ritter und Steckenpferd. Mein erstes Amigurumi-Projekt und ich bin richtig stolz auf mich, dass zwischen der Vorlage und meinem Ergebnis tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Am meisten Spaß macht es dem Nachwuchs den Helm abzurupfen und dann sucht er sich ein "Opfer", das den Helm dann wieder aufsetzen muss. So geht das dann: Auf und ab - auf und ab - auf und ab usw.




Mein zweites Projekt: Eulen. Eigentlich sollte die erste Eule für meine Oma sein. Leider hatte ich Probleme, die Augen entsprechend zu befestigen. Außerdem hat sich unser Nachwuchs unsterblich in diese kleine runde kartoffelähnliche Eule mit den schiefen Augen verliebt und so schwirrt sie jetzt bei uns herum. Die zweite Eule war dann für meine Oma und fand den Weg zu ihr und von ihr dann zur Enkelin einer Krankenschwester, die total auf Eulen abfährt. Meine Oma war wahnsinnig glücklich, dass sie ihr eine Freude bereiten konnte und verschenkte sie mit den Worten: "Ach, meine Enkelin macht mir noch mal eine neue." Ähm... Danke für das Kompliment, aber ich führe mittlerweile eine Handarbeitswarteliste... Mal schauen, wann es dazu kommt... Da meine Schwestern auch im Eulenfieber sind, häkle ich mir quasi einen Wolf - oder eine Eule - wie mans nimmt. Zwei weitere sind schon fertig (und werden heimlich vom Nachwuchs entführt), aber da liegen ja auch noch die Weihnachtsprojekte für Großeltern im Körbchen... Mein Tag hat eindeutig zu wenig Stunden.

Auf dem Weg zu Oma noch schnell ein Foto machen



Mein drittes Projekt: Eulengirlande. Meine Schwester ist berufsbedingt in eine andere Stadt gezogen. Leider :-( Und so wohne ich nach sechs gemeinsamen Jahren in einer Stadt familiär nur mit Mann und Kind in einer Stadt. Die nächste Familie ist mindestens 35km weit weg. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg mag eine halbe Stunde Autofahrt ja nicht ungewöhnlich sein, aber in M-V ist das irgendwie was anderes. Gerade wenn man spontan mal abends schwimmen gehen möchte, seinen Jahrestag im Kino verbringen will oder krank ist und Papa sich nicht frei nehmen kann. Leider ist die Situation nicht zu ändern, aber ich hatte die Chance ihr etwas kleines mitzugeben. Und so fand ich auf der Suche nach etwas "Euligem" (ja, sie ist auch eine der Süchtigen) diese Anleitung für eine Eulengirlande. Fand großen Anklang bei meiner Schwester und bei allen Gästen des Abschiedabends. Und bei meiner Mama. Ich glaube sie wünscht sich auch so eine. Hatte ich bereits erwähnt, dass mein Tag einfach zu wenig Stunden hat?!

Legeprobe - Kissenhülle oder lieber Girlande?

Augenprobe

Wackelaugen heraus suchen

Schnabel und Füße sticken

Augen aufkleben

Gruppenfoto

abhängen

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Mein viertes Projekt: Giraffen. Ich liebe Giraffen. Keine Ahnung warum. Ich finde sie einfach wunderschön. Da kam mir die nächste Anleitung aus der Amigurumi-Zeitschrift gerade recht und es entstand eine Giraffen-Mama und ein Giraffen-Baby. Für mehr reichten die Wollvorräte nicht. Als ich in mühevoller Kleinarbeit alle Teile zusammengenäht und Fäden vernäht hatte (eine echte Sysiphusarbeit bei der Babygiraffe), holte ich den Nachwuchs aus dem Bett und er schnappte sich *zack* die Giraffen. Küsste sie ab und verschwand in seinem Zimmer. Anscheinend habe ich da einen Nerv getroffen...


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